Bürgermeister von Pr. Oldendorf kritisiert negatives Gerede in der Stadt
Dass die Politik diesmal eine besonders große Rolle spielte, ist der kommenden Kommunalwahl geschuldet. Die Mitglieder freuten sich vor allem auf Anna Katharina Bölling, die ins Rennen um den Landratsposten eingestiegen ist. „Ich finde es gut, dass eine weibliche Kandidatin gefunden wurde“, meinte ein CDU-Mitglied. Bölling verkörpere viele Werte der Union und sei glaubhaft auch für eine jüngere Generation: „Sie ist für viele Menschen wählbar.“
Bölling präsentierte sich an diesem Abend als authentisch und nah an der Basis. Sie sei in den letzten Wochen viel unterwegs gewesen und habe mit den Menschen gesprochen. Sie habe dabei den Eindruck gewonnen, dass gerade das Gespräch in den letzten Jahren zu kurz gekommen sei. Bölling berichtete von ihrer Zeit im Ausland, in Bremen und aktuell in Uelzen als Sozialdezernentin. Als Dezernentin habe sie viel gelernt, vor allem auch was Mitarbeiterführung angeht: „Wie funktioniert eine Verwaltung und wie kann ich Leute mitnehmen?“
Während einer kurzen Fragerunde nahm Bölling zu aktuellen politischen Fragen Stellung. Sie habe schon früh gesagt, dass sie die Multifunktionshalle für den richtigen Schritt halte. Die Halle könne zu einem „Motor für die ganze Region“ werden, ist sich die Kandidatin sicher. Allerdings sei auch viel schief gelaufen, findet Bölling. Obwohl Bürgermeister und Landrat von der gleichen Partei seien, hätten diese „auf mysteriöse Weise“ nicht zueinander gefunden: „Daraus kann man eine Lehre ziehe, wie Kommunalpolitik nicht laufen sollte.“
Zu Verkehr und ÖPNV hat Bölling eine differenzierte Meinung: Das sei ein vielschichtiges Thema mit vielen Problemlagen, machte sie deutlich. Aktionismus führe sicher nicht zum Ziel: „Ich tue mich deshalb schwer, die ganz große Lösung zu versprechen.“
Unter dem Applaus der Mitglieder erzählte Bölling zum Schluss, dass sie in diesem Jahr Mutter werde. Als kleines Mitbringsel gab es zwei winzige, von Anneliese Baumann gestrickte Babyschühchen.
Viel zu sagen hatte auch Theresa Budde (26), die vor kurzem stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende geworden ist. Sie hat im letzten Jahr ihren Masterabschluss gemacht und arbeitet jetzt in Melle. Sie sei glücklich, dass sie einen heimischen Arbeitgeber gefunden habe und wolle sich deshalb vor Ort in die Politik einbringen. Dabei will sie sich vor allem für jüngere Familien einsetzen sowie für ein besseres Sport- und Schulangebot.
Wolfgang Stork, 33 Jahre alt, ist vor zwei Jahren in den Rat nachgerückt. Er sitzt unter anderem im Rechnungsprüfungsausschuss, sein Steckenpferd ist der Tourismus: „Der ist gut für Bad Holzhausen und umgekehrt. Ohne den Tourismus hätten wir keine so gute Entwicklung“, meinte er. Zu sprechen kam er auch auf den verhinderten Abriss eines historischen Gebäudes: Ihm sei wichtig, dass aus heimischen Städten keine austauschbaren Satellitenstädte würden.
Ulrich Koch zählte einige Erfolge auf, die in Bad Holzhausen gelungen seien. Man habe die Schule erhalten können und die Turnhalle renoviert. Der Haushalt sei konsolidiert, allerdings unter Schmerzen. Es sei nicht leicht, kürzen zu müssen: „Wenn die Leute etwas haben und es wieder abgeben sollen, dann wird es schwierig.“
Bürgermeister Marko Steiner bedankte sich bei seinem Rathausteam, das ihm zu Beginn seiner Amtszeit sehr geholfen habe. Besonders glücklich zeigte er sich über die Entwicklung der Sekundarschule: „Ein Super-Ergebnis – die Schule ist sehr gut aufgestellt“. Ein Problem sieht der Bürgermeister darin, dass in Pr. Oldendorf viel tiefgestapelt und schlechtgeredet werde. Steiner kontert das mit einem Verweis auf die Gästezahlen: „Es gibt so viele Leute, die uns toll finden, dass sie immer wieder kommen.“